Kohlenstoff-(halb-)Kreislauf und Kinder

 

 

 

Die Debatte um Kohlendioxid und Co. in der Luft ist seitens des Main-Streams mit Schlagworten und grob vereinfachenden Slogans verbunden. Die wirklichen Zusammenhänge zu erklären ist dagegen fast nie mit genauso einfachen Worten möglich, was für komplizierte natürliche Vorgänge normal ist. Aber nicht einmal die Erkenntnis, dass alles von offizieller Seite so grob vereinfacht wird, ist den Leuten vermittelbar.

 

Ich habe kürzlich für das EIKE einen Beitrag aus den USA übersetzt, in dem die Ergebnisse einer Umfrage unter Lehrern naturwissenschaftlicher Fächer an Schulen in den USA vorgestellt werden. Das hat mich auf die Idee gebracht, einmal darüber nachzudenken, ob man nicht doch die (Nicht-)Zusammenhänge mit CO2 und Klima so einfach darstellen kann, dass auch Kinder im Grundschulalter sie verstehen. Tatsächlich habe ich mir einen solchen Gedankengang ausgedacht, den ich mal hier vorstellen möchte. Er richtet sich auch an alle Gläubigen des Klima-CO2-Dogmas, die mir mal erklären müssten, was an dem Gedankengang nicht stimmt.

 

Also möchte ich jetzt mal so tun, als stünde ich vor einer Klasse interessierter Kinder. Da an vielen Grundschulen die CO2-Problematik ein Thema war, gehe ich davon aus, dass die Kinder zumindest schon davon gehört haben, und was für ein „gefährlicher“ Stoff dieses CO2 ist. Er steckt im Benzin, in Kohle und Erdöl.

 

Diese Stoffe stecken ja im Boden und müssen von dort gefördert werden. Es gibt Kampagnen, denen zufolge man „das CO2 im Boden lassen sollte“.

 

Erste Frage: Wie kam das überhaupt CO2 in den Boden?

 

Antwort: Die fossilen Reserven sind ja das Ergebnis von zerfallenen prähistorischen Pflanzen, die mittels komplizierter Prozesse im Boden zu diesen Stoffen geworden sind. Kurz, das CO2 ist also in Gestalt dieser Pflanzen in den Boden gelangt. Daraus folgt die

 

zweite Frage: Wo aber haben die Pflanzen zu ihren Lebzeiten das CO2 hergenommen?

 

Antwort: Aus der Luft natürlich! Ohne CO2 können Pflanzen nun einmal nicht existieren.

 

Fazit: Es muss also in grauer Vorzeit, vor der Entwicklung der Flora, ein gigantischer CO2-Vorrat in der Luft gewesen sein, sicher die zehnfache Menge des heutigen Gehaltes. Sonst hätten sich die Pflanzen ja nicht entwickeln können, oder? Und daraus ergibt sich die

 

dritte Frage: Heute heißt es ja, dass die Erde und damit wir alle schon bei einer Verdoppelung des heutigen CO2-Gehaltes der Luft (was wir nie erreichen können) den Hitzetod sterben würde. Komisch – als damals die zehnfache Menge CO2 in der Luft enthalten war, ist die Erde nicht den Hitzetod gestorben, sondern das Leben ist explodiert.

 

Wie passt das zusammen?

 

 

 

Zusammenfassung:

 

● CO2 kam durch Pflanzen aus der Luft in den Boden.

 

● Die Pflanzen haben dieses CO2 seinerzeit der Luft entnommen.

 

● Der CO2-Gehalt der Luft war zu jener Zeit mindestens zehnmal so hoch wie heute.

 

● Die Erde ist damals keineswegs den Hitzetod gestorben, sondern das Gegenteil war der Fall.

 

● Warum sollte dann die Erde heute den Hitzetod sterben bei einem nur zweimal so hohen Gehalt wie heute?!

 

Man sieht, die Natur hat etwas gemacht, dass heute angeblich den Menschen vorbehalten sein soll: Sie hat sich selbst weitgehend dekarbonisiert. Dieser Prozess der natürlichen Dekarbonisierung ist natürlich weiterhin im Gange, und irgendwann hätte sich die Natur selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzt.

 

Und deswegen steht auch in der Überschrift „Kohlenstoff-(halb-)Kreislauf: Den Kindern wird nur beigebracht, wie das CO2 aus dem Boden die Luft „verpestet“. Wie es dort hinein gekommen ist, wurden meines Wissens dagegen noch nie gelehrt, weder Kindern noch Erwachsenen.

 

Wenn man sich das alles vor Augen führt, ist es dann nicht ein Verbrechen gegen das Leben schlechthin, wenn wir der Natur und dem Leben diesen Stoff NICHT zurückgeben, obwohl wir dazu in der Lage sind?

 

Dieser Beitrag ist eine Ergänzung zu einem früheren Beitrag auf meiner Website.

 

 

 

Schlussbemerkung: Noch viel mehr Kohlenstoff als in den fossilen Quellen ist ja in den gewaltigen Massen von Kalkstein und Schiefer gebunden. Dieser Kohlenstoff war ja auch mal in der Luft, ist aber jetzt auf absehbare Zeit für immer der Natur entzogen!

 

© Chris Frey April 2016

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Winfried Zeugner (Donnerstag, 28 April 2016 13:31)

    Hallo Herr Frey, danke für den Artikel.
    Gleiche Gedanken habe ich seit Jahren. Erlauben Sie mir bitte einige Ergänzungen.
    Früher gab es nur "weiche" Pflanzen, bis die Natur die Verholzung erfand (Lignin).
    Dieses Zeug lag dann in riesigen Bergen auf der Erde rum aber zersetzte sich nicht.
    Erst mit Erscheinen der Pilze trat die Zersetzung ein, es ist also heute nicht mehr
    möglich, das Kohle entsteht. Und die Bestehende wird irgendwann auch von allein
    verschwinden. Bei Kalk ist dies gut zu beobachten. Kalk wird im Zug der Plattentektonik im Erdinnern umgewandelt, CO2 dringt dann durch Spalten wieder
    hervor. Ihren letzten Satz würde ich zumindest überdenken.
    Mit sehr freundlichen Grüßen aus Leipzig, Winfried Zeugner

  • #2

    Dipl.-Ing. Bernd Fries (Donnerstag, 28 April 2016 15:52)

    Nicht CO2 ist (war) im Boden, sondern C (ohne O bzw O2)
    ---
    Vielen Dank, Herr Fries, Sie haben natürlich recht. An der Aussage, dass das CO2 vor der Entwicklung von Pflanzen und der Aufspaltung in C (im Boden) und O2 als CO2 in der Luft war, ändert das aber nichts!
    Chris Frey