Karottenmann
N. N. (Mädchen, 10 Jahre, seit wenigen Jahren in Deutschland)
Und wieder eine kleine Geschichte der hoch intelligenten Autorin. In einer Hilfegruppe für Hausaufgaben war sie so schnell fertig, dass ich sie fragte, ob sie nicht noch eine kleine Geschichte schreiben möchte. Begeistert stimmte sie zu. Sie hat sich hingesetzt und die folgende Geschichte innerhalb etwa 15 Minuten zu Papier gebracht.
Mir ist völlig schleierhaft, woher sie ihre Ideen nimmt – die Geschichte ist aus dem Stehgreif entstanden! Sie benutzt Adjektive in richtigem Zusammenhang, denkt sich einen Erzählfaden aus und …
Aber der geneigte Leser sehe selbst. Weil ich diesmal den Erzählfaden und den fantastischen Ideenreichtum der kleinen Autorin hervorheben möchte, schreibe ich diesmal in korrektem Deutsch. Ich versichere dabei, dass ich lediglich die Rechtschreibung verbessert habe, die Wortschöpfungen sind absolut gleich geblieben.
Bei einigen Begriffen bin ich nicht sicher, ob sie die Bedeutung kennt, und ob sie unter „Karottenmann“ etwas anderes versteht als ich. Aber ich werde mich hüten zu fragen – denn auch hier schimmert wieder – in meinen Augen – der Zauber durch, der mich schon bei den anderen beiden Geschichten erfasst hatte.
Chris Frey
Karottenmann
Karottenmann war ein sehr alter Mann. Er pflügte immer Karotten, dabei hat er sehr Spaß gehabt. Doch eines Tages ging der Karottenmann weg aus der Karottenherde. Seitdem ist der Karottenmann verschwunden.Man sagt, der Karottenmann wäre eine Legende. Die Herde ist ausgetrocknet, aber eines Tages fand ein Mensch eine Spur. Es lagen viele Karotten auf dem Waldweg. Der Mensch ist dieser Spur gefolgt, doch er sah wirklich Karottenmann. Er schlief unter einem Baum. Er sagte, er müsse 1000 Jahre schlafen wegen seiner Herde. Seitdem ist der Karottenmann bei seiner Herde. Er hatte sich sehr gefreut.
© Chris Frey März 2017