Weg mit den lästigen Pflanzen!
Chris Frey
Die kleine Maxi sprang auf. Papi kam heim! Hoffentlich war es heute für ihn in der Arbeit besser gelaufen als gestern. Da hatte er nur irgendetwas gegrunzt.
Aber heute Abend war es ganz anders. Maxi bemerkte die gute Stimmung ihres Vaters schon, kaum dass er die Tür geöffnet hatte.
„Papi, hast du mir was mitgebracht?“
Papi lächelte. „Nein, aber ich habe heute mit ein paar Kumpels einen tollen Plan ausgeheckt! Wir wollen die Pflanzen auf der Erde vernichten!“
Maxi legte ihr Köpfchen leicht schief. „Hä? Wieso das denn? Keinen Wald mehr? Keinen grasenden Kühe? Keine...“
Papi hob die Hand. „Sicher, es gibt ein paar Nachteile. Aber stell dir doch mal vor, welche Vorteile wir davon haben! Pflanzen machen doch alles kaputt. Sie überwuchern Häuser und überhaupt die Einrichtungen, die unser Leben schön machen. Man muss sie ständig bekämpfen! Außerdem sind sie Brutstätte für alle möglichen Insekten, die uns pieksen, beißen und stechen. Und sie werfen Schatten, man kann manchmal den Himmel gar nicht mehr sehen. Kurz und gut, Pflanzen sind unser Unglück!“
Maxi war beeindruckt. „Aber wie – wie soll das denn gehen? Wenn du Unkraut im Garten zupfst, ist es doch ein paar Tage später wieder da!“
„Siehst du, genau das meine ich ja! Nein, mit Ausrupfen geht es nicht. Man muss den Pflanzen einfach ihr Grundnahrungsmittel wegnehmen! Einen Stoff, den alle Pflanzen zum Leben brauchen, so wie wir den Weizen brauchen. Dann können sie nicht mehr wachsen.“
Maxis Köpfchen lag immer noch leicht schief. Das war immer dann so, wenn sie stark nachdachte.
„Aber – was ist das denn für ein Stoff?“
„Das ist etwas, das wir Kohlenstoff nennen. Er befindet sich in der Luft. Wenn wir den Kohlenstoff aus der Luft vollständig entfernen oder zumindest stark verringern, wachsen die Pflanzen nicht mehr. Keine einzige!“
Jetzt lachte Maxi. „Aber Papi, Kohle ist doch wie Stein! Das gibt es doch nicht in der Luft!“
„Da hast du recht, ich habe es auch ungenau ausgedrückt. Der Kohlenstoff befindet sich an einen anderen Stoff gefesselt in der Luft, nämlich an den Stoff, den wir Sauerstoff nennen. Beide Stoffe zusammen bilden ein Gas, das man nicht sieht, nicht riecht und nicht schmeckt. Dieses Gas nennen wir Kohlendioxid“.
„Hm … und was passiert dann?“
„Na ja, wir müssen alles tun, um dieses Kohlendioxid aus der Luft zu entfernen. Es ist ja nur ein winziger Bruchteil, nämlich 0,04%. Stell dir vor, du hast einen Sack mit zehntausend Murmeln. Das wäre dein ganzer Schrank voll. Oder schau dieses Bild:
Die vier kleinen Punkte sind die vier Teile Kohlendioxid aus zehntausend Teilen Luft. Das sind die vier Murmeln. Und diese vier winzig kleine Murmeln in diesen zehntausend müssen wir wegnehmen!“
„Das ist ja fast nichts!“, rief Maxi erstaunt. „Und das reicht, damit es Pflanzen gibt?“
„Schau aus dem Fenster! Alles voller Bäume! Da siehst du, dass es reicht. Aber wir müssen es eben bekämpfen“.
„Und – leben wir dann besser, wenn die Pflanzen weg sind?“
„Da musst du nicht mich fragen. Ich stehe ja nicht allein. Du hast doch Nachrichten gehört. Auf der ganzen Welt wollen die Menschen, dass man das Kohlendioxid in der Luft bekämpft. Und sogar Kinder – vielleicht sogar deine Klassenkameraden! – demonstrieren dafür! Du siehst, alle wollen, dass die Pflanzen verschwinden!“
„Und die alle wollen die Pflanzen wirklich vernichten?“ Maxi konnte es kaum fassen.
„Na sicher doch! Ohne dieses Kohlendioxid gibt es nun mal keine Pflanzen!“
Maxi dachte immer noch nach. „Das ist aber komisch! In unserem Bio-Buch steht der Spruch: ,Habt Ehrfurcht vor der Pflanze! Alles lebt durch sie.' Wenn aber die Pflanzen weg sind, können wir dann trotzdem noch leben?“
Bild: © Dr. F.-K. Ewert
© Chris Frey März 2019. Dieser Beitrag darf privat verbreitet werden. Jede kommerzielle Nutzung ist jedoch untersagt!
Christian Loosli (Mittwoch, 21 August 2019 13:04)
Herzlichen Dank für die lehrreiche Geschichte. Zu Hans Gräfe möchte ich sagen er soll doch mal in Holland oder in Island die Treibhausgärtner befragen warum sie co2 hinein blasen. Sicher nicht zum Heizen. Co2 beruhigt, man kann es benützen um Hysteriker mit einer Papirtüte zu Beruhigen. Sollte auch Klimahysterikern, innen ärztlich verordned werden. Freundliche Grüsse Christian Loosli.
Chris Frey (Mittwoch, 22 Mai 2019 12:13)
Hallo Herr Gräfe,
vielen Dank für die konstruktive Kritik. Aber mir scheint, Sie interpretieren zu viel in diesen Beitrag. Die von Ihnen angesprochenen Fragen gehören nicht zum Thema der kleinen Geschichte, und es gibt viel berufenere Kräfte als mich, die Ergrünung der Erde zu quantifizieren. Auf der EIKE-Website erscheint ja immer wieder etwas dazu.
Zentral ist mir nur die Frage am Ende der Story, und die muss jeder für sich selbst beantworten. Ich kann da keine Polemik erkennen, diese ist auch keineswegs beabsichtigt.
Freundliche Grüße Chris Frey, Blogger
Hans Gräfe (Mittwoch, 22 Mai 2019 11:23)
Sehr geehrter Herr Frey,
ich bin ein begeisterter Fan von EIKE und sorge auch für die Verbreitung von Fakten. Aber manche Artikel sind einfach unglücklich und bringen EIKE an den Rand der Seriösität. Nur nebenher: die Geschichte mit Maxi ist einfach nur Polemik. Aber viel wichtiger: Der Artikel „Steigendes CO2-Niveau….“ bringt uns nicht weiter, weil einfach Fakten bezüglich Pflanzenwachstum fehlen. Mich interessiert z.B. um wieviel Prozent ist die gesamte Grünmasse der Erde gestiegen. Hier steht nur pauschal, daß die Getreideproduktion um 15 bis 30 Prozent gestiegen ist. Erstens erscheint mir der Wert zuwenig, zweitens sagt er nichts über den Einfluß des CO2 aus und drittens sind die Flächenerträge durch neue Sorten, Düngemittel usw. wesentlich gestiegen und damit nicht vergleichbar. Den Artikel könnte ein Hobbygärtner geschrieben haben.
Also bitte an dieser Stelle besser werden.
Schöne Grüße
Hans Gräfe
Rolf Rutsch (Dienstag, 21 Mai 2019 13:24)
Na ja, bleiben ja immer noch die 97 Prozent durch die Erde.