DILEMMA
oder:
Indoktrination von Kindern: Rückfall in vergangene Zeiten
Schon in der Schule haben wir beim Thema Photosynthese gelernt, dass das heute so verteufelte Spurengas Kohlendioxid für die Photosynthese der Pflanzen und damit für das gesamte Leben auf der Erde ein unabdingbarer Stoff ist. Ohne dieses Kohlendioxid wäre die Erde tot und leer.
Was das auf der Kinderseite zu suchen hat? Nun, der Anlass ist ein sehr trauriger und höchst besorglicher, weil er ungute Erinnerungen weckt. Den Kindern wird nämlich in der Schule eingetrichtert, was für ein schlimmes Ding dieses Kohlendioxid ist. Das fängt schon in der Grundschule, ja selbst schon im Kindergarten an. Mich, der ich es besser weiß, stellt das vor ein unlösbares Problem, und vielleicht kann mir der Eine oder die Andere helfen, dieses Problem zu lösen.
Die vielen Kinder, mit denen ich es inzwischen zu tun haben, fragen mich, und ich erkläre ihnen den im ersten Absatz beschriebenen Zusammenhang. Das Dilemma dabei ist Folgendes:
Die Kinder hören in der Schule (und vielfach auch zu Hause) etwas, das eindeutig nicht stimmt. Wenn sie dann aber ihre LehrerInnen fragen, werden sie zusammengestaucht. Vielleicht nicht in dieser drastischen Form, aber sie haben auf jeden Fall Nachteile zu befürchten (habe ich leider schon hören müssen!)
Das tut mir sehr weh! Aber ich kann die Kinder doch nicht anlügen! Gar nichts sagen geht auch nicht – Kinder wollen Antworten, und sie wissen, dass ich Antworten habe. Die Kinder werden indoktriniert – genau wie wir es in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, aber auch im ehemaligen „Arbeiter- und Bauernstaat“ erlebt haben.
Wo gibt es Hilfe? Medien, Politik und Gesellschaft schwimmen auch auf dieser Welle – von dort kommt sicher nichts! Auch ich wüsste ohne Internet nicht, was wirklich ist. Deswegen übersetze ich ja auch so gerne Texte vom Englischen ins Deutsche – im angelsächsischen Sprachraum ist man nämlich deutlich liberaler; zumindest gibt es dort Diskussionen, die in Deutschland (noch?) nicht möglich sind. (Wer sich Klarheit über die Themen Klima und Energie verschaffen will, der schaue hier!)
Aber zurück zu den Kindern. Die Kinder lernen, dass es eine offizielle Lesart gibt, die nicht den Tatsachen entspricht. Sie lernen, dass man öfter auch mal sagen muss, was die Oberen hören wollen, auch wenn es nicht stimmt. Ist das nicht eine ganz furchtbare Erfahrung für Kinder, vor allem in Kindergarten und Grundschule? Macht sich die Gesellschaft nicht schuldig an dem Stoff, der unsere Zukunft ist?
Was kann ich denn da bloß machen?! Medien und Öffentlichkeit scheinen blind und taub!
© Chris Frey
Kommentar schreiben
Nikola Friedl (Dienstag, 01 Januar 2013 18:43)
Lieber Herr Frey,
erst einmal vielen Dank für die Mühe, die sie sich mit den Übersetzungen für EIKE machen.Ich unterrichte seit über 30 Jahren an einem Gymnasium die Fächer Chemie und Biologie und ich kann Ihnen versichern, dass den Kollegen aus dem Fachbereich Naturwissenschaften oft die Haare zu Berge stehen ob der Fehlinformationen durch Medien und verschiedene Organisationen. Im vergangenen Jahr habe ich meinen Unmut darüber laut geäußert, als ein Vertreter von German Watch in der Schule auftauchte und alle Schülerinnen und Schüler der 11.Klassen zur Teilnahme an einem 2-stündigen Seminar verpflichtet wurden. Das war aber nicht alles - jeder musste auch noch 3,- Euro für die Gehirnwäsche bezahlen. Ich war stinksauer. So etwas brocken uns die naturwissenschaftlich ahnungslosen Kollegen aus dem Bereich Politik und Wirtschaft ein. Daraufhin habe ich in der Projektwoche das Projekt KLIMAWANDEL Fluch oder Segen angeboten. Wenn Schüler die Wahl haben zwischen diesem Projekt und so etwas wie Hip-Hop-Dancing, können Sie sich vorstellen, was sie dann wählen. Dennoch hatte ich dann eine Gruppe von 12 Jungs zwischen 16 und 18 Jahren, die sich aber nur mit der Aussicht auf intensive Internetarbeit motivieren ließ. Es ist erschreckend, wie stark die Meinung in den Köpfen durch Schlagzeilen - noch nicht mal durch die dazugehörigen Texte - der Medien geprägt ist. Daten und Fakten zu sammeln, zu bewerten und zu hinterfragen sind gerade im naturwissenschaftlichen Bereich nur mit wenigen
Schülern möglich. Sie haben recht, die Medien und die Öffentlichkeit werden erst aufwachen, wenn die Realität mit einem ganz großen Knall sich Bahn bricht. Also bitte geben Sie nicht auf. Es wird sehr schmerzhaft werden, ich weiß es. Vor 30 Jahren hat sich ein Junge aus unserer Schule vor den Zug geworfen, weil seine Eltern wegen des Waldsterbens und des sauren Regens usw. den Weltuntergang vorhergesagt haben.
Der Zusammenbruch der Solarindustrie nicht nur in Deutschland und der Unfug mit den Windrädern wird nicht mehr lange unter der Decke gehalten werden können.
Nur wenn die naturwissenschaftliche Ausbildung in den Schulen wieder einen angemessenen Stellenwert bekommt, werden sich auch Kinder wieder trauen, die fadenscheinigen Argumente der "Ahnungslosen" zu hinterfragen und deren manipulativen Charakter erkennen. Wir bekommen dann vielleicht auch wieder bessere Journalisten und Lehrer, die sich verantwortlich fühlen für das, was in den Köpfen der nächsten Generation passiert.
Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr und seien Sie tapfer.
Nikola Friedl
Bethmann (Mittwoch, 04 Januar 2017 13:01)
Es geht dir also um das "Dilemma der verhinderten freien Rede" für Menschen, die noch gar nicht in der Lage sind, sich adäquat selbst zu informieren und zu argumentieren.
Jedes Kind kommt schon schon ganz früh in seinem Leben zu der Erkenntnis, dass Erwachsene nicht stets die Wahrheit sagen. Ihnen wird zwar stets eingetrichtert, sie dürften niemals Lügen, aber selbst die eignen Eltern lügen häufig ganz offen und unverblümt.
In den meisten Fällen betrifft es keine weltbewegenden Dinge und Umstände. Bis zum Alter von mindestens zwölf Jahren wichten und bewerten Kinder Beobachtetes und Gehörtes auch noch gar nicht. Nehmen wir ein harmloses Beispiel:
Bei Mutter oder Vater schnappt das Dreijährige auf, dass die Tante soundso unerträglich fett sei, vielleicht wird auch noch über sie hergezogen. Nun kommt die Tante zu Besuch. Kinder plappern bekanntlich was und wie es ihnen gerade in den Sinn kommt. ... Oder es wird vorher von den Eltern "geimpft", also "zum lügen aufgefordert"... Damit wird das Kind vor ein Dilemma gestellt, und das passiert auch schon im Kindergartenalter sehr häufig.
Du hattes auf dieses Dilemma im Arbeiter und Bauernstaat hingewiesen und auch in der NS-Zeit gab es vergleichbares. Aber haben wir die Situation nicht in allen Lebensbereichen, nur nicht immer mit so gefährlichen Folgen eines "Verplapperns"?
Ich möchte dazu auf das Gedicht "Kritik des Herzens" von Wilhelm Busch verweisen: http://www.wilhelm-busch-seiten.de/gedichte/kritik07.html
Im täglichen Umgang miteinander gebrauchen wir doch stets und ständig die gesellschaftlich akzeptierte Notlüge. Rückgrad zu haben, muss man sich auch leisten können. Dem Kunden, dem Chef nach dem Mund rede, oder weniger bis garnichts verdienen?
Auch wo sie nicht immer Not tut, gebrauchen wir sie oft und gerne, und auch und gerade gegenüber Kindern. Der dreijährige hat ein Bild gemalt und zeigt es dir ganz stolz. Du kratzt dich am Kopf, weil du in dem Gekritzel gar nichts erkennen kannst.
Vielleicht wirst du versuchen vom Kind mehr darüber zu erfahren usw... reagierst also "pädagogisch korrekt", wirst aber ganz mit Sicherheit nichts kritisches über das Bild selbst sagen, um "dem Kind nicht seeleisch zu schaden". (In China bekäme das Kind was an die Löffel, weil es gewagt hat, auf so ein Gekritzel auch noch stoz zu sein)
Wer nicht mit dem Mainstream schwimmen will, muss für seine Verletzung der Political Correctnis gute Argumente haben und die auch noch geschickt rüberbringen können. Jedes Kind hätte also ein doppeltes Dilemma, wenn es um die Klimaschädlichkeit von CO2 eine andere Meinung annehmen will/soll, als die in der Schule gelehte.
Erstens müsste es sich die Argumente dazu anhören, sie verstehen können, in den Zusammenhang einordnen können... Das wird es aber nicht tun, weil es eben ein Kind ist. Wohl alle Eltern wissen, das für Kinder bis etwa 12 Jahre, die Kindergartentanten und die Lehrer "immer Recht haben".
Und zweitens sind Kinder von ihrer Sprachfähigkeit her noch gar nicht in der Lage, solch eine umfassende Argumentation bis zum Ende durchzuexerzieren und durchzustehen.
Wir werden wohl noch 15 Jahre warten müssen, bis wir wirklich und unübersehbar im bevorstehenden Mounder-Minimum ankommen. Dann erst wird sich ein neuer Konsens entwickeln, es neue Schulbücher geben und sich die Lerninhalte in Schulen und Kitas komplett umkehren. Bis dahin sollten Kinder aber nicht unnötig nicht zu bewältigende Dilemma gestellt werden.
Warten wir ab, lassen sich die Mainstream-Schwimmer alle selbst blamieren, und rufen dann laut im Chor: "Siehste, aber auf uns wollte lange keiner hören.
Chris Frey (Mittwoch, 04 Januar 2017 13:46)
Vielen Dank für diesen ausführlichen Diskussionsbeitrag!
MfG Chris Frey
Cornelia H. (Montag, 22 Januar 2018 11:34)
Hallo Mr. Frey, vielen Dank für die Übersetzungen der Texte für EIKE!!!!!!! Ohne Sie würden wir in Deutschland nur wenig über diese Diskussionen erfahren weil es sie bei uns tatsächlich nicht gibt. Auch für mich ist die dumme Indoktrination in der Schule nicht zu ertragen. Neulich musste ich sogar mal 12 Euro bezahlen für ein Windrad, das mein Sohn im Technikunterricht bauen sollte. Natürlich wurde dort mit keinem Wort Kritik an der volatilen Windkraft geübt. Einmal ist mir allerdings der Kragen geplatzt, die Schüler sollten einen Ausflug machen zum Pumpspeicherkraftwerk Schluchsee mit der Begründung, dort würden die Schüler sehen können, wo der Strom der erneuerbaren Energien gespeichert würde. Ich habe den Lehrer dann angeschrieben und ihm gesagt wenn er den Schülern nicht die Wahrheit sagt dann werde ich meinem Sohn sagen was wahr ist und habe ihm die Fakten gegeben. Er kam dann auch recht kleinlaut wieder vom Schluchsee und meinte ich hätte recht. Bei der Führung hätte ihm der dortige Ingeniuer erklärt, dass die Energie"wende" eigentlich das Geschäftsmodell des Kraftwerks kaputt macht- nachts mit billigem konventionellem Strom nach oben pumpen und tagsüber wenn er gebraucht wird ablassen. Wind und Sonne fällt allerdings meist Tags an und gibt auch zuwenig davon.
Chris Frey (Montag, 22 Januar 2018 12:00)
Hallo Frau H.,
ganz herzlichen Dank für Ihren Kommentar! Und Sie brauchen mich nicht mit "Mr." anreden, auch wenn ich mehrere Jahre in den USA gelebt habe.
Gestatten Sie mir zwei Fragen zu Ihrem Kommentar. Erstens, wie alt ist Ihr Sohn und in welcher Klasse/Schule?
Und zweitens, darf ich das Beispiel ggf. auf der EIKE-Website nennen, natürlich ohne Namensnennung?
Sie können mir gerne privat an meine E-Mail-Adresse schreiben (siehe Homepage; vielen Dank ggf. für Ihr Vertrauen!)