Über Geld
Was für ein Thema! Kochen da die Emotionen nicht gleich ganz zu Anfang hoch? Aber betrachten wir doch Geld mal mit den Augen eines kleinen Kindes.
Jeder strebt danach, möglichst viel davon zu haben, vor allem diejenigen, die ohnehin schon viel Geld haben. Dann gibt es da ja die Mär, wer hat, dem wird gegeben. Vielleicht ist auch was dran. Mir geht es aber um etwas Anderes.
Es ist sicher wünschens- und erstrebenswert, ausreichend Geld für seinen Lebensunterhalt zu haben, keine Frage. Und noch schöner wäre es, wenn es so ausreichend wäre, dass man nicht immer knapsen muss. In dieser Hinsicht ist es schon erschreckend, in den Medien alles lesen zu müssen, was mit Kinderarmut zusammenhängt. Dabei sind doch Kinder unsere Zukunft!
Womit ich auf den Punkt kommen möchte. Es gibt ja auch Leute, die unendlich viel Geld haben, Millionäre und Co. Die allermeisten davon haben Stress bis zum Umfallen, keine Familie, keine (echten!) Freunde, nur immer Geld, Geld, Geld. Onkel Dagobert scheint manchmal ein Waisenknabe dagegen. Glücklich scheinen sie aber überhaupt nicht zu sein.
Nehmen wir mal als Beispiel irgendeinen Bankmanager. Die schreien Zeter und Mordio, wenn sie mal eine Million weniger an Abfindungen kassieren. Warum eigentlich?
Was ich mich immer frage: Was machen die eigentlich mit dem ganzen Geld? Sie haben keine Wünsche mehr (weil alle schon erfüllt). Sie sind unglücklich – und vor allem: essen können sie es auch nicht! Warum also? Warum wollen diese Leute immer noch mehr von etwas, das sie nie brauchen können? Warum braucht man so viel mehr Geld als zum Leben ausreichend?
Noch einmal: Kinder sind unsere Zukunft! Aber wie gehen wir hinsichtlich Armut mit dieser Zukunft um!
Was aber tut eigentlich ein Bankmanager für die Zukunft unserer Gesellschaft?
Ich frag ja bloß…
Antworten dringend erwünscht!
© Chris Frey
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Andreas Gutzmann (Dienstag, 15 Januar 2013 15:54)
Monetärer Reichtum an sich ist nichts Schlechtes. Es gibt Menschen, die in der Lage sind, mit diesem Geld eine große Firma zu gründen und gute Produkte zu produzieren, Leuten Arbeit zu geben usw. Andere verwenden es, um Kriege anzuzetteln, Drogen zu verbreiten usw. Auch die Herkunft des Geldes kann sehr unterschiedlich sein. Wenn ein Autor ein Buch schreibt, dass von 100 Millionen Leuten gekauft wird, hat er wenig investiert und sehr viel verdient (je nach Vereinbarung mit Verlag usw.). Seine Profitrate ist exorbitant im Vergleich zu Ackermanns 25%, über die alle schimpfen. Aber Ackermanns 25% beruhen nicht, wie beim Autor, auf einer Arbeit für die andere freiwillig zahlen, sondern auf einem Betrug, dass den Kern unseres Währungssystems bildet: dem Teilreserve-System, dass es den Banken ermöglicht, Geld zu schöpfen, dafür Zinsen und Sicherheiten zu verlangen und die Eintreibung beider letztlich mit Gewalt durchzusetzen.
Schon der unpolitische Teil ist als http://de.wikipedia.org/wiki/Cantillon-Effekt
bekannt, aber was wir heute erleben, sprengt jegliche Vorstellungskraft eines Adam Smith, der auch schon wusste, dass das entscheidende Problem der Inflation ist, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.
Es ist also immer wichtig, zu schauen, wo der Reichtum herkommt und wofür er verwendet wird.
Der normale Mensch denkt bzgl. Geld meist konsumtiv und fragt sich, was reiche Menschen mit all dem Geld machen. Reiche Menschen denken aber investiv, weshalb sie eben auch so reich sind.
Sowohl Bewunderung von Reichtum wie Verurteilung von Reichtum machen zu oft den Fehler, nicht zu differenzieren und das Woher und Wofür zu hinterfragen. Diese Vereinfachtung des Denkens lässt sich gut dafür missbrauchen, einen Keil zwischen sogenannte linke und rechte zu treiben, anstatt zu fragen, wer in der Gesellschaft produktiv ist in dem Sinne, dass seine Produkte freiwillig gekauft werden oder wer parasitär lebt, in dem er von den Früchten anderer lebt, ohne dass diese diesem Diebstahl zustimmen, entweder offen als Dieb, verdeckt als Dieb in Form der oben erwähnten Inflation oder durch alle möglichen Tricks, wie wir es z.B. beim Klima erleben.